Der Banana Pi ist neben dem britischen Raspberry Pi mittlerweile einer der populärsten Einplatinencomputer. Der Banana Pi im “normalen” Modell M1, sowie der Banana Pro sind vorallem durch die SATA-Schnittstelle für Festplatten unter den Anwendern sehr beliebt. Ähnlich wie beim Raspberry Pi, wurde der Banana Pi schon das ein oder andere mal überarbeitet, sodass die Varianten Banana Pi M1 Plus und das Quad Core Board BPi M2 verfügbar sind.
Mit dem Banana Pi M3 veröffentlichen die Entwickler ein weiteres leistungsstarkes Board. Der Banana Pi M3 bringt neben mehr Prozessorkernen eine SATA-Schnittstelle mit, sowie diverse Möglichkeiten im Bereich der Konnektivität. Im Folgenden werden die technischen Spezifikationen des Banana Pi M3 näher betrachtet.
Hardware
Der Banana Pi M3 verfügt über das System-on-Chip (SoC) Allwinner A83T ARM Cortex-A7. Der SoC umfasst den einen den 8-Kern Prozessor A83T ARM Cortex-A7 Octa-Core mit einem Takt von 2 GHz und als Grafikeinheit die PowerVR SGX544MP1. Die GPU unterstützt unteranderem die Technologien OpenGL ES 2.0 und OpenCL 1.x. Weiterhin ist der Einplatinencomputer mit 2 GByte DDR3 Arbeitsspeicher ausgestattet. Mit diesen Spezifikationen liegt der Banana Pi M3 deutlich über dem Raspberry Pi 2 Modell B oder ähnlichen Boards und bringt jede Menge Leistung mit.
Anschlussmöglichkeiten und Konnektivität
In Sachen Anschlussmöglichkeiten verfügt der Banana Pi M3 über 40 GPIO Pins. Die Pins unterstützen dabei Schnittstellen wie UART, I2C, SPI, PWM und I2S. Weiterhin verfügt das Board über zwei USB 2.0 und einen MicroUSB OTG Anschluss. Damit stehen im Vergleich zum Raspberry Pi der zweiten Generation 2 USB Ports weniger zu Verfügung.
Über einen HDMI-Anschluss kann ein Monitor angeschlossen werden. Außerdem stellt das Board eine DSI-Schnittstelle für Displays, als auch ein 8-Bit Serial Camera Interface (CSI) für ein Kameramodul bereit. Die HDMI-Schnittstelle, beziehungsweise der Video-Decoder unterstützt dabei den Codec Mpeg1/2, Mpeg4, H.263/264 und HEVC/H.265.
Der Sound kann über HDMI oder über eine 3.5 mm Audioklinke zugänglich gemacht werden. Als Audioeingang ist ein Mikrofon On Board installiert. Außerdem kann die I2S Schnittstelle der GPIO-Pins für die Audioverarbeitung genutzt werden. Damit sind die Anschlussmöglichkeiten im Vergleich zu Vorgängermodellen oder dem Raspberry Pi gleich.
Im Bereich Konnektivität verfügt das M3-Modell über eine 10/100/1000 MBit Ethernet Netzwerkschnittstelle (Realtek RTL8211E/D). Diese ist bei den vorangehenden Modellen ebenfalls schon vorzufinden. Weiterhin verfügt das Board über ein WiFi-Modul On Board nach dem Standard 802.11 b/g/n (AP6212). Durch den integrierten WLAN-Chip ist dementsprechend kein WLAN-Stick notwendig um die drahtlose Netzwerktechnologie zu nutzen. Neu hinzu kommt ein Bluetooth Modul On Board, welches Bluetooth der vierten Version unterstützt. Der bisherige Infrarot-Empfänger ist erhalten geblieben.
Für das Betriebssystem steht auf der Platine eine MicroSD-Kartenslot bereit. Weiterhin verfügt das Board über eine SATA 2.0 Schnittstelle, als auch ein eMMC-Modul. Gerade die Festplattenschnittstelle wird hier zur Freude der Anwender sein: Nachdem die SATA-Schnittstelle im normalen Banana Pi vorhanden war, wurde diese im Modell M2 leider nicht untergebracht.
Versorgt wird der Banana Pi M3 über eine DC Buchse oder über den MicroUSB OTG Port. Die technischen Spezifaktionen geben dabei eine Versorgung von 5 Volt mit 2 Ampere an. Weitere Daten zur Leistungsaufnahme sind an dieser Stelle noch unbekannt. Mit Abmessungen von 92 mm x 60 mm ist der Banana Pi M3 gleich groß wie seine Vorgänger.
Preis und Verfügbarkeit
Bisher sind noch keine Informationen darüber bekannt, wie viel das Board kosten wird, beziehungsweise wann es bei deutschen oder internationalen Händlern verfügbar sein wird. Preislich ist zu erwarten, dass sich die Anschaffungskosten im oberen Preissegment des bisherigen Kaufpreises eines normalen Banana Pis ansiedeln werden.
Fazit
Der Banana Pi M3 ist ein sehr vielversprechendes Board mit sehr viel Leistung. Durch den 8-Kern-Prozessor in Verbindung mit 2 GByte DDR3 RAM lässt das Board sehr viel Spielraum für rechen- und ressourcenintensive Anwendungen. In Sachen Anschlussmöglichkeiten bietet das Board zur Freude der Anwender “wieder” eine SATA-Schnittstelle. Diese war bereits beim Modell M1 vorhanden, aber beim Quad Core Modell M2 nicht. Eine weitere Neuheit ist das Bluetooth Modul On Board: Dadurch stehen auf dem Banana Pi M3 diverse Möglichkeiten zur Konnektivität bereit. Weiterhin bedeutet das, dass WLAN-Sticks oder Bluetooth Sticks nicht notwendig sind und dadurch die 2 USB 2.0 Ports eigentlich ausreichen.
Wie sieht es den bei dem board mit dem Grafiktreiber unter Linux aus? Ich hab beim odroid xu so schlechte Erfahrungen mit powervr gemacht. Da gibt es unter Linux im xserver keine Hardwarebeschleunigung.
Hallo fleixi,
darüber kann ich noch nix sagen. Nach meinem Kenntnisstand ist das Board frisch aus der Entwicklung und erste Platinen wurden produziert. Inwieweit jetzt schon softwareseitig die einzelnen Koponenten unterstützt werden kann man noch nicht sagen.
Moin!
Viel Leistung ist ja schön und gut, wie man aber im forum-bananapi.de lesen kann sind die User mit der Unterstützung der Vorgänger, welche nicht auf dem Allwinner A20 basieren, nicht besonders zufrieden.
Genau wie beim Orange Pi sollte man sich darauf konzentrieren, die vorhandenen Modelle softwareseitig vollständig zu unterstützen. Was bringen mir Acht Kerne, wenn sie softwareseitig nur dürftig unterstützt werden? Hier dürfen sich die Hersteller nicht auf die “Community” verlassen. Ansonsten werden sie immer im “Schatten” vom Raspberry stehen, der zwar mittlerweile nicht der Potenteste ist, wo aber eben Hard- und Software aufeinander abgestimmt sind.
Hallo
ab wann ist den Banana PI-M3 erhältlich bzw wo kann ich bestellen?
Hey du kannst die Dinger über den Distributor kaufen bzw. Über die Partner. Auf http://www.Allnet.de in der Produktwelt stehen die unter den DIY Board s. Alldis innet24 kann man die kaufen. Der M3 soll Softwareseitig besser unterstützt werden als der M2. Bleibt abzuwarten.
@moe1000 im offiziellen Forum war die Rede von “ab Oktober”.
Ansonsten sehe ich das wie Sebastian, denn gerade der Banana Pi und der Orange Pi haben einen relativ schlechten Ruf was die Softwareunterstützung angeht und damit bleiben die SBCs häufig hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Von daher werde ich persönlich das erst einmal in Ruhe beobachten und abwarten, was die Early Adopters so sagen.
Hey,
Bringt es die SATA Schnittstelle überhaupt was, wenn er eh über einen USB Bus läuft?
Ich hätte ja Bock auf ein RAID 1 ☺