Raspberry Pi

Raspberry Pi Media-Center Distributionen im Überblick

Raspberry Pi LibreELEC Kodi

Eines der wohl beliebtesten Einsatzmöglichenkeiten der britischen Wunderplatine ist die Verwendung als Raspberry Pi Media-Center. Hierbei gibt es einige spezielle Distributionen – direkte Media Center Distributionen – die von Haus aus die Wiedergabe von Video- oder Audiodateien ermöglichen, oder Bilder ansehen erlauben. Verbunden ist der Pi dabei via HDMI mit dem Fernseher. Durch Add-Ons kann das System dabei in der Regel um diverse Funktionen erweitert werden. Dazu zählt die Einrichtung von Streaming-Diensten und ähnlichem.

Die Benutzeroberfläche wird hier bei den bekannten Distributionen mittels Kodi realisiert. Über diese Oberfläche ist dabei die Administration des Raspberry Pi Media-Centers möglich. Theoretisch könnte man auch auf einem Raspbian via “apt-get” Kodi installieren, jedoch bringen Raspberry Pi Media Center Distributionen dies alles schon mit und ersparen einem die Einrichtung, ersetzen aber kein vollwertiges Betriebssystem.

Kodi: Media Center Software

Die gängigen Raspberry Pi Media Center Distributionen basieren auf dem Kodi Entertainment Center. Kodi bildet die Software und damit die Media Center Oberfäche. Grundlegend kann Kodi auf einem normalen Raspbian mittels der Paketverwaltung installiert, konfiguriert und eingerichtet werden. Distributionen wie LibreELEC, OpenELEC und OSMC bringen bereits ein vorkonfiguriertes Kodi mit und nehmen somit einem eine optimierte Einrichtung ab. Neben der Möglichkeit lokal Inhalte abzuspielen gibt es auch die Möglichkeit auf die vielen Addons von Kodi zuzugreifen um Inhalte von externen Dienstleistern zu auf seinem Media Player zu streamen.

OpenELEC und LibreELEC

Die Raspberry Pi Media Center Distributionen OpenELEC und LibreELEC arbeiten beide mit Kodi und sind als Media-Center optimiert. Open- und LibreELEC haben an für sich den gleichen Ursprung und sind ähnlich. Bis Anfang 2016 existierte jediglich OpenELEC. Durch eine Spaltung innerhalb der Entwicklergemeinschaft, wurde das Media-Center von einem Teil der Gruppe unter LibreELEC neu aufgerollt.  Welches sich langfristig durchsetzen wird oder gar das bessere ist, liegt im Ermessen des Betrachters. Jedoch scheint LibreELEC bisher aktiver hinsichtlich Fortschritt, Neuerungen und Updates.

LibreELEC und OpenELEC sind insgesamt schlanke Systeme, die schnell installiert und eingerichtet sind, ohne viel manuellen Aufwand. Zu beachten ist, dass die ELEC-Systeme in sich geschlossene Distributionen sind. Nachträgliches installieren von Software auf dem Linux im Untergrund ist nicht bzw. nur sehr schwer möglich. Die Erweiterungsmöglich sind durch die Installation von Add-Ons innerhalb von Kodi gegeben. Entweder durch einspielen eines Add-Ons auf manuellem Weg, oder aus der Add-On Bibliothek ähnlich wie der App-Store für Smartphones. Grundlegend bietet sich die einfache Einrichtung besonders für Einsteiger an.

OSMC: Open Source Media Center

Das Open Source Media Center, kurz OSMC, ist eine weitere bekannte Media-Center Distributionen für den Raspberry Pi. OSMC arbeitet hierbei ebenfalls mit Kodi und ist auf einem vollständigen Raspbian aufgesetzt. Durch dieses Setup ist es möglich das Raspbian gleichzeitig für andere Aufgaben zu nutzen und auf der Kommandozeile via SSH zu arbeiten. Hinsichtlich der Einrichtung von OSMC muss hier aber ebenfalls kurz Hand im Terminal angelegt werden. Nachdem dies erfolgt ist, kann OSMC normal über die Kodi-Oberfläche bedienen.

LibreELEC, OpenELEC oder OSMC: Die Qual der Wahl

Grundsätzlich liegt die Entscheidung, welches System man für sein Raspberry Pi Media-Center verwendet, wohl in der gewünschten Handhabung und der Individualität. Sind OSMC oder OpenELEC / LibreELEC installiert, kann Kodi gleichwertig genutzt werden bei beiden Systemen. Die Erweiterungsmöglichkeiten via Kodi und Add-Ons ermöglicht bereits einen umfangreichen Ausbau seinen Systems. Darüber hinaus bietet Kodi durch Theme-Einstellungen ein gewisses Maß an Individualisierung hinsichtlich der Oberfläche.

Das größere Maß an Individualisierung bietet an dieser Stelle OSMC, da die Nachinstallation von Softwarepaketen auf dem Raspbian im Untergrund möglich ist. Dafür ist die Kommandozeile auch zur Konfiguration von OSMC notwendig. Aus dieser Sicht ist Libre- bzw. OpenELEC in der Installation einfacher.

Inwieweit die Möglichkeit der Nutzung des Raspbians im Hintergrund sinnvoll ist, ist abhängig von dem, was man installieren und aufsetzten möchte. An dieser Stelle sollte man die Grenzen der Leistungsmöglichkeiten des Raspberry Pi im Auge behalten. Durch das Media-Center und das Abschspielen oder Streamen von Inhalten, gerade mit hohen Auflösungen, ist der Raspberry Pi bereits gut beschäftigt.

Raspberry Pi 4 Media Center Kit
173 Bewertungen
Raspberry Pi 4 Media Center Kit
  • Der Raspberry Pi 4 mit 4 GB RAM ist der neuste und stärkste je gebaute Raspberry Pi. Mit dem 64 bit Quad Core ARM v8 Cortex-A72 @ 1,5 GHz und dem Broadcom BCM2711 Chipsatz ist er der perfekte Start in das nächste Projekt. Mit der möglichen 4K Auflösung eignet er sich hervorragend als Media-Center. Auch anspruchsvollere Ideen können mit ihm einfach und leistungsstark abgebildet werden.
  • Unser Sertronics Set enthält neben dem Raspberry Pi 4 mit 4 GB RAM ein perfekt passendes offizielles Raspberry Pi Case rot/weiß, das offizielle Raspberry Pi Netzteil in weiß mit 3,0A / 5,1V sowie ein HDMI-Kabel-Adapter von Serronics: Micro-HDMI auf HDMI Buchse A. Und ein Sertronics Kühlkörperset 4 teilig. Damit kann es direkt losgehen. Das WLAN-Modul läuft auf 2,4 GHz und 5 GHz IEEE 802.11 b/g/n/ac Wireless LAN und Bluetooth 5.0 BLE ist verbaut.

Letzte Aktualisierung am 1.09.2021 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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Kommentare

  • Ich hab einige Zeit lang OSMC (damals noch RaspBMC) genutzt, bin zu openELEC und nun zu LibreELEC.

    OSMC hat zwar ne schöne Oberfläche und es mag für den ein oder anderen toll sein Software über apt nachzuinstallieren, aber meiner Meinung nach ist LibreELEC schneller was (Kodi-Versions) Updates angeht und ich kann auch verstehen warum die ELECs (nenn ich jetzt einfach mal so da es auf openELEC und LibreELEC zutrifft) die Installation von weiterer Software blockieren. Klar, kann ich verstehen wenn man einen Pi für alles nutzen will, aber ich meine es ist manchmal besser dem kleinen Kerl nicht zu viel zuzumuten. Dies bezieht sich nicht auf die CPU sondern auf den RAM. Ich würde lieber (sagen wir mal) 20€ mehr für nen originalen Raspberry Pi mit 2 HAB RAM zahlen als für nen “billigen” Abklatsch mit 2 GB RAM, den dafür aber das Uralt-Kernel Problem betrifft.

    OSMC bringt monatlich Updates raus. LibreELEC dann wenn eines erscheint. openELEC nur noch gefühlt im 6 Monate Takt.

    Bei OSMC hab ich manchmal das Gefühl dass dies nur noch eine Geld Druckmaschine ist.

    Meine Meinung, kann von der Meinung anderer abweichen. Trifft auf alles hier gesagte zu.

    • Hallo Ben,

      gerade eben habe ich auf Facebook einen ähnlichen Kommentar beantwortet – das gleiche kann ich dir hier auch sagen:

      OpenELEC ist in der jungen Vergangenheit recht langsam – nahazu inaktiv – was Erweiterungen und Softwareupdates angeht. Hier ist LibreELEC das System mit der nötigen Aktualität. Ich selbst bin auch kürzlich auf LibreELEC umgestiegen. Vorher lief OpenELEC bei unregelmäßigem Einsatz, zum Schluss jedoch auch mit diversem Problemchen.

      Unterm Strich gibt es bei LibreELEC nix großes auszusetzen :)

  • Hallo Tony
    danke für die Info, hast Du auch eine Idee wie man die langwierige Indizierung von Bildern umgehen kann, die bei jeder Diashow durch Kodi erfolgt bevor man Bilder aus einem Verzeichnis anschauen kann. Bei tausend Urlaubs-Bildern dauert das eine Ewigkeit.

    • Hallo Helmut,

      da muss ich so aus der Kalten leider passen, da ich Kodi nicht so intensiv nutze. Ich denke durch qulitativ hochwertige Bilder und dementsprechende Dateigrößen ist der Flaschenhals einfach die USB-Anbindung (ich geh davon aus das die Bilder von einem USB Stick oder einem Netzlaufwerk kommen).

  • LibreELEC oder OSMC. Immer wieder findet man nur Anleitungen für diese Distros, um Kodi auf dem Raspberry zu starten.
    Damit verzichtet man auf alle Vorteile, die den Raspberry zusätzlich ausmachen.
    Wenn ich einen Raspberry an den TV Monitor anschließe, dann will ich auch Internet Browsing und eMail nutzen können und nicht nur Mediacenter Funktionen.
    Was mir fehlt, sind Beschreibungen, wie ich KODI unter dem regulären Raspian OS so zum Laufen bekomme, dass ich es bequem mit einer IR Fernsteuerung bedienen kann.
    Wenn ich dann Kodi beende und auf die Raspbian Oberfläche wechsle, dann macht es mir nichts aus eine drahtlose Tastatur und Maus zu benutzen. Im Mediacenter ist das aber unbequem.