Raspberry Pi

Raspberry Pi: DynDNS einrichten

Der Raspberry Pi eignet sich sehr gut um diverse Dienste im eigenen Heimnetzwerk bereitzustellen. Möchte man jedoch den Raspberry Pi von außerhalb, sprich über das Internet und einen auf den Einplatinencomputer laufenden Dienst erreichen – beispielsweise einen Teamspeak Server oder FTP Server – ist es notwendig DynDNS auf dem Raspberry Pi einzurichten. Grund dafür ist, dass die meisten privaten Internetanschlüsse aller 24 Stunden dynamisch eine neue IP-Adresse zugewiesen bekommen. Die Folge ist das man jeden Tag eine neue IP-Adresse zum Internetanschluss zugewiesen bekommt und den Raspberry Pi unter der IP-Adresse vom Vortag nicht mehr erreicht.

Gelöst werden kann das Problem mit einer DynDNS Domain und einem auf dem Raspberry Pi laufendem DynDNS Dienst. Die Funktionsweise von DynDNS gewährleistet das die IP-Adresse auf welche eine Domain zeigt dynamisch aktualisiert wird. Wie man auf dem Raspberry Pi DynDNS einrichten kann, wird im Folgenden erklärt.

Raspberry Pi: DynDNS einrichten mit No-IP

Um DynDNS auf dem Raspberry Pi einzurichten benötigt man zunächst eine DynDNS Domain bzw. Subdomain von einem DynDNS Anbieter. In diesem Tutorial greife ich auf No-IP zurück. Bei noip.com erstellen wir uns einen Account: Im Anmeldevorgang setzen wir einen Haken bei Create my hostname later und bestätigen die Registrierung mit einem Klick auf Free Sign Up.

Nach der Aktivierung des Accounts loggen wir uns ein und navigieren zu dem Punkt Hosts/Redirects. Dort erstellen wir mit einem Klick auf Add A Host eine neue DynDNS Subdomain. In das Feld Hostname kann ein belieber Name für die Subdomain festgelegt werden. Als Endung wählen wir aus dem Dropdown-Menü ganz unten eine No-IP Free Domain. Alle weiteren Option können beibehalten werden. Wichtig ist jedoch, dass der Hosttyp auf DNS Host (A) konfiguriert ist.

Raspberry Pi: DynDNS Dienst installieren

Nachdem wir einen Account und die DynDNS Subdomain bei No-IP eingerichtet haben, laden wir den Dynamic DNS Update Client für Linux von No-IP auf dem Raspberry Pi herunter. Das heruntergeladene Archiv wird entpackt und kann anschließend gelöscht werden. Mit Hilfe des Update Clients wird in regelmäßigen Abständen geprüft, ob sich die IP-Adresse ins Internet geändert hat. Wenn dies der Fall ist wird der Client die neue IP-Adresse an No-IP übermitteln und eure angelegte Subdomain aktualisieren, sodass die Domain immer auf die aktuelle Netzwerkadresse des Raspberry Pi bzw. eures Internetanschlusses verweist.

wget http://www.noip.com/client/linux/noip-duc-linux.tar.gz
tar xf noip-duc-linux.tar.gz
rm noip-duc-linux.tar.gz
mv noip-* noip

Ist das Archiv heruntergeladen und entpackt (und umbenannt) können wir in das Verzeichnis wechseln und den Update Client installieren.

cd noip
sudo make install

Während des Installationsprozesses werden wir aufgefordert die E-mail Adresse unseres No-IP Accounts, das dazugehörige Passwort, als auch dem Update-Intervall der Subdomain gefragt. Ein Update-Intervall von 10 bis 15 Minuten sollte an dieser Stelle in Ordnung sein. Nachdem der No-IP Update Client erfolgreich installiert ist, kann der Dienst mit folgendem Befehl gestartet werden.

sudo noip2

Damit der Update Client bei jedem Systemstart automatisch gestartet wird – und damit die IP-Adresse auf welche eure Subdomain zeigt immer aktuell ist – ist es sinnvoll einen Crontab einzurichten. Andernfalls müsste man sonst den Updater immer manuell starten. Um den Crontab anzulegen nutzen wir folgenden Befehl.

crontab -e

Am Ende der Datei fügen wir die folgende Zeile ein. Sollte der Pfad zu noip von /home/pi/noip abweichen muss dieser in der Zeile entsprechend angepasst werden.

@reboot cd /home/pi/noip && sudo noip2

Portfreigabe im Router einrichten

Damit wir über die eingerichtete DynDNS Subdomain auf einen Dienst auf dem Raspberry zugreifen können, muss üblicherweise im Router des heimischen Internetanschlusses eine Portfreigabe gesetzt werden. Der Dienst, welcher auf dem Raspberry Pi läuft nutzt einen bestimmten Port. Die meisten Ports sind dabei im Router aus Sicherheitsgründen standardmäßig nicht freigegeben, sodass ohne Portfreigabe der Zugriff über die Subdomain nicht funktioniert.

Das Einrichten der Portfreigabe und anderer Netzwerkeinstellungen kann im Webinterface des Routers vorgenommen werden. Die meisten modernen Router bieten zur Konfiguration ein Webinterface an. Welche Einstellungen alle vorgenommen werden können und damit auch die Frage, ob das Einstellen der Portfreigabe überhaupt möglich ist, hängt immer vom Routermodell ab. Die meisten modernen Router ermöglichen aber das Konfigurieren von Portfreigaben.

In diesem Fall verwende ich den Router Fritz!Box 7362 SL. Navigiert man im Menü der Weboberfläche zu Internet -> Freigaben findet man die Konfigurationsmöglichkeiten für Portfreigaben. Um hier die Einstellungen vorzunehmen muss man natürlich wissen, welcher Port von eurem Dienst auf dem Raspberry Pi verwendet wird. Für einen auf dem Pi laufendem Teamspeak 3 Server muss beispielsweise der UDP-Port 9987 (Standardport) freigegeben werden.

Quellen: Jan Karres

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Kommentare

    • Hallo Max,

      das man sich einmal im Monat bei No-IP anmelden muss ist mir nicht bekannt. Ich weiß nur, dass wenn man die Subdomain eine längere Zeit nicht benutzt – ich würde denken 3 Monate – dann wird diese inaktiv und man bekommt eine entsprechende Benachrichtigung per E-Mail.

      Quelle ist angefügt, danke für den Hinweis!